Das Palais für aktuelle Kunst freut sich, die pastellenen Farbfeldmalereien von Susanne Jung im Dialog mit den raumgreifenden Holzkonstrukten von Matthäus Thoma zu zeigen. Wie im klassischen Wettstreit der bildenden Künste stehen die farblich zurückhaltenden Ölmalereien von Jung auf der einen Seite und die rauhen, ungehobelten Holzplastiken von Thoma auf der anderen. Die architektonischen Bezüge dienen als Bindeglied der beiden Positionen.

Susanne Jung nutzt den Raum des Tafelbildes, um Bewegungen und Stofflichkeiten von Farbe auszureizen und subtile, sparsamste Farbabstufungen in geometrischen Anordnungen leicht wie Licht erscheinen zu lassen. Matthäus Thoma lässt raumfüllende, organische Lattengebilde durch die Räume rollen. Beide machen den Raum sinnlich erfahrbar, die eine durch offene klare Farbräume, der andere durch labyrinthisch wuchernde Bretterstrudel. Bei Jung taucht man in den farbigen Bildraum ein und ist umgeben von lichter, nicht greifbarer Farbe, während die perspektivreichen Skulpturen von Thoma Innen-, und Außenform in ihrer fragilen Wuchtigkeit erlebbar machen.

Susanne Jung, 1964 im bayrischen Prien am Chiemsee geboren und Matthäus Thoma, 1961 in München geboren, haben beide Mitte der Neunziger Jahre an der Hochschule der Künste in Berlin studiert und leben und arbeiten seitdem dort. In dieser gemeinsamen Ausstellung erstreckt sich die gesamte Bandbreite ihrer bisherigen Arbeit über jeweils eine Haushälfte, die von delikaten Papierarbeiten über konzentriert-meditativ angelegte Malwerke in einer ortsspezifisch gewachsenen Großplastik kulminieren, welche nach der Ausstellung wieder zerlegt werden wird.

Eröffnung: Sonntag, 5. Mai, 11.30 Uhr
Es sprechen: Jan Wallraf, 1. Vorsitzender PaK, Begrüßung
Claire Marie Rose, Einführung

5. Mai – 16. Juni 2013