Geboren am 21. Juni 1921 in Rüstringen, heute Wilhelmshaven, ist dort und in Papenburg aufgewachsen. Kriegsteilnahme und schwere Verwundung 1941. Studium der Architektur, Germanistik und Kunstgeschichte in Dresden, Leipzig und Hamburg. Zuerst Verlagslektor in Hamburg (Claasen-Verlag), danach freier Mitarbeiter und von 1959 bis 1981 Leiter der Redaktion „Radio Essay“ am Süddeutschen Rundfunk in Stuttgart. Er lebte seit 1981 in Borsfleth und starb am 19. September 1996.

Mitglied des PEN-Clubs, Mitglied der Schriftstellervereinigung „Gruppe 47“, Mitglied der Akademie der Künste (Berlin), der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung (Darmstadt), der Akademie der Wissenschaften und der Literatur zu Mainz und der Freien Akademie der Künste, Mannheim.

Preise (u.a.) des Lessing-Preises der Stadt Hamburg (1956), Hugo-Jacobi-Preis (1960), Förderpreis des großen Kunstpreises des Landes Niedersachsen (1962), Georg-Büchner-Preis der deutschen Akademie für Sprache und Dichtung (1969), Förderpreis des Kulturkreises im Bundesverband der deutschen Industrie (1969), Hörspielpreis der Kriegsblinden (1970), Weinpreis für Literatur (1978), Literaturpreis der Stadt Köln (1984), Kunstpreis des Landes Schleswig-Holstein (1990), Österreichischer Staatspreis (1991), Alexander-Zinn-Preis der Hansestadt Hamburg ( 1993)

In einer seiner letzten Veröffentlichungen, anlässlich der Verleihung des Alexander-Zinn- Preises der Hansestadt Hamburg 1993, gab Heißenbüttel Momente aus dem letzten Abschnitt seiner Biografie preis:

I. schämischer Insult zum anderen Mal Gesang.
Besser lässt er sich nicht ausdrücken (und kürzer auch nicht). Aussetzen des linken Knies und das indifferente, Schock auslösende In – die – Fresse – gehauen – werden durch kalte rote Bodenfliesen oder glattes rotes Holz, das sich Pitchpine nennt, oder Möbelfragmente oder (schon am 26. 5.90) durch rauen frisch aufgegossenen Mörtel.

Der sehr langsame Rückweg, der sehr mühsame Rückweg über Reha-Klinik (Bethanien), Krankengymnastik, Ergotherapie und die Diktatur der Schwestern, Rückkehr zu einem Zustand, der sich schwebend wie über einem glatt geschmierten Kugelgelenk bei jeder kleinsten Regung zurückverwandeln kann in das In – die – Fresse – gehauen – werden von dem weiter oben die Rede war.
Rollstuhlexistens.
Sturz ins Dost-Beet. (Erinnerung)
(…)

Erlebnisgedicht Nr. I, in: Hamburger Ziegel. Jahrbuch für Literatur II. 1993/94. Hamburg: Dölling und Galitz Verlag 1993, S. 140 f.

Eröffnung am Sonntag, 18.11.2001 um 11.30 Uhr
Einführung: Prof. Armin Sandig, Präsident der freien
Akademie der Künste, Hamburg

Werkstattgespräch mit Ida Heißenbüttel und Tonaufnahmen von Helmut Heißenbüttel am Sonntag, 09.12. um 11.30 Uhr

Wir danken dem Steuerberatungsbüro Britt Müller-Knapp, Hamburg; dem Transportunternehmen Schmidt-Klingenberg, Norderstedt und der Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein für die freundliche Unterstützung.