ACHIM HOOPS  |  TAXI

Achim Hoops bildet Szenen ab, die aus bekannten Kinofilmen von Alfred Hitchcock, David Lynch oder Aki Kaurismäki stammen könnten. Meist sind sie in nächtlichen, urbanen Settings beheimatet und ganz und gar menschlicher Präsens beraubt. Verlassene Straßen, Leere Räume, Treppenaufgänge, Fahrstuhltüren, ein beleuchtetes Schwimmbad. Unwillkürlich fragt sich der Betrachter: Wo sind alle hin? Was passiert als nächstes?

Die Abwesenheit von Personen ist ein Geschenk, ermöglicht sie es dem Betrachter seine eigene Geschichte zu den bereitgestellten Szenen zu entwickeln und sich mental in die dargebotene Umgebung zu versenken. Obwohl die einsamen Gebäude und Straßen, die meist nur von einer einzigen Lichtquelle beschienen werden, Gefühle der Unbehaglichkeit und des Suspense hervorrufen, möchte man sie bewohnen.

Man nimmt Achim Hoops Arbeiten als Einzelbilder eines Films war, die – obwohl sie nicht fotorealistisch gemalt sind – wie aus einer Filmrolle herausgelöst zu sein scheinen. Somit wohnt den Szenerien eine stark zeitliche Komponente inne: Jeden Moment kann sich die Tür öffnen, kann jemand die Treppe hinunter schleichen, kann sich die Fahrstuhltür beiseite schieben… Hoops spielt mit Bildern, die Jeder als Spuren in seinem Gedächtnis trägt. Genauer gesagt: Er arbeitet mit dem visuellen Kollektivgedächtnis von Menschen, die sich gerne Filme ansehen.

Zentral ist bei Hoops die Lichtquelle als Bollwerk gegen Dunkelheit, als Zeichen einer existierenden Zivilisation, als Wegweiser, die in den Ecken und Winkeln Schwarz erzeugt. Der Künstler setzt Licht und schattige Flächen gekonnt ein, um kompositorische  – und dadurch emotionale Spannung – zu erzeugen. Und um Raum für Spekulationen zu schaffen.

Die Kreide- und Buntstiftzeichnungen sind auf Holz gemalt, dessen Struktur ein wichtiger formaler Bestandteil der Bilder ist. Es erweitert die stimmungsvollen Arbeiten um eine Aura des Unvollkommenen und lässt sie durch die unruhige Oberfläche noch lebendiger erscheinen.

Gezeigt werden ca. 50 Kreide- und Buntstiftzeichnungen, sowie zwei Filme („ROSY’S“ und „PLAISIR D’AMOUR“, Sound: Ernst Kretzer). Alle Arbeiten sind in den letzten 10 Jahren entstanden und in Werkgruppen zusammengestellt.

PLAISIR D’AMOUR, Video von Achim Hoops

 

Begrüßung: Christiane Gehner, Vorstand
Einführung: Christiane Opitz, Kulturmanagerin des Palais für aktuelle Kunst

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Rahmenprogramm zur Ausstellung:

Führungen durch die Ausstellung: Sa, 23. Februar, Sa, 8. + Sa, 22. März 2008 um 15 Uhr
Künstlergespräch mit Achim Hoops: So, 30. März 16 Uhr
Freitag, 14. März, 20 Uhr: Filmabend. Gezeigt werden ausgesuchte Kurzfilme zum Thema der Ausstellung.
Wegbeschreibung: Anfahrt von Hamburg über A23/Abfahrt Hohenfelde. Mit der Nord-Ostseebahn ab Hamburg-Altona um 16:33 Uhr in 32 Minuten.

17.Februar – 30.März 2008