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„Ich guck Dich an. Du guckst mich an. Wir gucken uns gegenseitig an.“ Diese Worte kommen in dem Tanzstück immer wieder vor. Entstanden ist ein Duett zwischen dem Geiger Tonio Geugelin (DE) und dem Tänzer Mark Christoph Klee (DE), in dem die Blicke zwischen den zwei Performern sowie zum Publikum zentral stehen. Die spielerischen Szenen folgen keinem Narrativ, sondern sind aneinandergereihte Motive aus Bewegung, Musik und Sprache, die allesamt Facetten einer Erstbegegnung untersuchen.

Es wird sich vorsichtig herangetastet, man stellt sich vor, man hält Blickkontakt, es entsteht Berührung, Dialoge führen zu Missverständnissen, stille Momente fühlen sich wie eine Ewigkeit an und es entsteht ein Spiel mit den Erwartungshaltungen der Performer und des Publikums. Geugelin und Klee wechseln zwischen demonstrativer Präsenz und privatem Beisammensein. Dadurch wechselt auch der Blick zu den Zuschauer*innen – mal werden sie direkt adressiert, mal sind sie nur Beobachter*innen.

Die riesigen Stoffwürfel und Vorhänge des bildenden Künstlers Jasiek Mischke (NL/PL) bilden das Dekor. Sie verwandeln jeden Ort in eine temporäre Bühne und beeinflussen mit ihrer farbenfrohen Verspieltheit die Stimmung des Stücks. Die Tänzerin Coralie Merle (CH) hat den Probenprozess begleitet und als Dramaturgin mitgewirkt.

Das Stück wurde erarbeitet von dem Neumünsteraner Performancekollektiv Merle | Mischke | Klee. Das Trio arbeitet zum ersten Mal mit Livemusik und hat in Geugelin einen Musiker gefunden, der nicht nur komplett neue Kompositionen für „Ich guck Dich an“ geschrieben hat, sondern auch große Freude daran hat, selber Bewegung zu erforschen. Das Kollektiv bespielt häufig Theaterbühnen und Ausstellungsräume in größeren Städten. Mit „Ich guck Dich an“ wollen sie Erstbegegnungen zwischen ihrer Arbeit und einem neu für Tanz zu begeisterndes Publikum in ländlichen Regionen Schleswig-Holsteins schaffen.

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Trailer von Probenaufmahmen

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