Malerei von Thomas Hartmann

 

Das Palais für aktuelle Kunst in Glückstadt freut sich, zum Auftakt der diesjährigen Ausstellungsreihe einen umfassenden Einblick in die Bildwelt von Thomas Hartmann zu geben. Den Malereien des 1950 im ostfriesischen Zetel geborenen Künstlers kann man sich auf zwei verschiedene Arten nähern: Sieht man sie von Weitem, zeigen sie sich als abstrakte Ölmalereien, die in ihren vornehmlich linearen Formen und ihrer pastellfarbenen Palette die zeitgenössische Malerei und ihren Entstehungsprozess fernab der flüchtigen Moden befragen. Tritt man näher heran, sind gegenständliche Darstellungen erkennbar, zumeist unendliche Ansammlungen von lauter kleinen Menschenfiguren oder lauter Hausdächern, die sich zu aus der Vogelperspektive gesehenen Stadtveduten zusammenfügen, oder eine Vielzahl von Buchrücken in einer schier nicht enden wollenden Bibliothek.

So unendlich wie die Motivreihen sich zu immer wieder neuen Gemälden zusammensetzen, so unermüdlich versteht Thomas Hartmann seine Arbeit als Künstler auf der unendlichen Suche nach Bildern, als Experiment mit der Malerei und der Beantwortung von immer wiederkehrenden Fragen in seiner Bildsprache. Thomas Hartmann kämpft immer wieder aufs Neue, sucht die Ruhe in der Unruhe, das Kleine im Großen, das Abstrakte im Gegenständlichen, das Bekannte im Unbekannten, das Konstante im Fluss und umgekehrt. Mit jedem Blick  auf Hartmanns Bilder erweitert sich der Horizont. Ist das Glück?

Thomas Hartmann studierte von 1974 bis 1979 an der Hochschule für Gestaltung in Bremen, blickt auf eine lange Einzel- und Gruppenausstellungsliste zurück und hat zahlreiche Stipendien, wie zum Beispiel in der Cité Internationale des Arts in Paris, 1979, und in der Villa Massimo in Rom, 1984/85, sowie etliche Auszeichnungen, wie zum Beispiel den Overbeck-Preis für Bildende Kunst, 1988 und den Kunstpreis der Künstler, Düsseldorf 1996, erhalten. Zu seinem Werk liegt ein umfangreiches Katalogkompendium vor. Seit 2005 lehrt Thomas Hartmann als Professor für Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg und lebt in Berlin.

Eröffnung: Sonntag, 10. März, 11.30 Uhr
Begrüßung: Jan Wallraf, 1. Vorsitzender PaK

10. März – 21. April 2013